Unzuverlässig und arrogant – die Schwächen von ChatGTP

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ChatGTP erfreut sich weltweit rasant wachsender Beliebtheit, und das nicht ohne Grund. Die KI ist vielseitig einsetzbar, beschleunigt die Contenterstellung massiv und bietet kreative Lösungen für Fragen des alltäglichen Lebens.

Allerdings darf man sich nicht täuschen lassen, denn das Programm ist keinesfalls fehlerlos – ganz im Gegenteil. Und vor allem: Es ist sich seiner eigenen Schwächen nicht bewusst. Worauf ihr deshalb bei der Verwendung von ChatGTP achten müsst, erfahrt ihr hier.

ChatGPT hilft gerne – und schafft auch mal Fakten

Eine der größten Schwächen findet sich im Bereich der wissenschaftlichen Literaturrecherche. Vor allem in der kostenlosen Version 3.5 gibt die KI auf Nachfrage nämlich gerne vor, bei der Literatursuche helfen zu können, jedoch stößt sie dabei sehr schnell an ihre Grenzen. Das wäre nicht weiter problematisch, doch kann die KI nicht zugeben, dass eine Aufgabe für sie unmöglich zu lösen ist.

Stattdessen macht sie von ihrer Kreativität Gebrauch und denkt sich einfach Literatur mit einschlägig klingenden Titeln aus. Diese blind in eine Bibliographie aufzunehmen wäre für die Kredibilität nicht wirklich förderlich, und auch die weitere Suche nach nicht existierenden Büchern führt zumeist nur zu Frust – also nicht immer alles glauben, was ChatGTP erzählt.

Interpretationssache

Auch wenn die Informationen nicht völlig frei erfunden sind: ChatGTP interpretiert gewisse Informationen auch gerne neu, um Fragen zu beantworten – unabhängig davon, ob die Antwort dem Fragesteller dann noch hilft.

So nennt Online Marketing Mastermind etwa ein Beispiel, in dem Helmut Kohl als berühmtester Saarländer angeführt wird, da er dort eine Weile gelebt hat, OBWOHL die vollständige Antwort von ChatGTP sogar den widersprüchlichen Geburtstort angibt. Das bedeutet, dass die KI entweder die Definition „Saarländer“ nicht versteht oder die Definition einfach willentlich ignoriert, um eine einfachere Antwort zu präsentieren. Egal welche dieser Varianten zutrifft, beides ist nicht förderlich für ein produktives Arbeiten und somit auch nicht für das Vertrauen in die KI.

Auch eine grundsätzlich falsche Darstellung von Fakten bis hin zu frei erfundenen Belegen für selbige sind keine Seltenheit, insofern ist es absolut notwendig, mit ChatGPT verfasste Texte auf ihre inhaltliche Korrektheit hin zu überprüfen. Andernfalls läuft man schnell Gefahr, jegliche Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Schutzfunktion

Eine andere, wenn auch teilweise notwendige Schwachstelle, ist der integrierte Schutz vor der Beantwortung potenziell gefährlicher Fragen. So weigert sich die KI etwa, medizinische Fragen zu beantworten, sondern empfiehlt lieber einen Arztbesuch, und auch eine Anleitung zum Bombenbau wird sich via ChatGPT wohl kaum finden lassen. Dennoch schränken diese Schutzfunktionen natürlich auch den unverfänglichen Nutzen der Software bei sensiblen Themen ein.

Diese Schutzmechanismen lassen sich aber teilweise umgehen, etwa wenn der KI glaubhaft suggeriert wird, dass eine medizinische Information nicht etwa für den eigenen Körper, sondern beispielsweise für eine realistische Szene in einem Buch benötigt wird.

Keine Liebe zum Detail

Auch abseits dieser größeren Einschränkungen ist ChatGPT leider keineswegs perfekt. Die KI liefert z. B. ihre Antworten zumeist als weit gefächerte Zusammenfassungen zu Themen, scheitert aber daran, detaillierte Fragen ebenso detailliert zu beantworten.

Insofern nimmt der Nutzen von ChatGPT rapide ab, sobald es um fachspezifische Themen und fundierte Inhalte geht.

Fazit

Aktuell ist ChatGPT zwar ein praktisches Hilfsmittel, das redaktionell durchaus Zeit spart. Aber (noch) kann die KI den menschlichen Autor/Redakteur nicht ersetzen, schon gar nicht bei Inhalten, die Faktenrecherche erfordern. Man sollte in jedem Fall von ChatGPT recherchierte Inhalte immer auf Richtigkeit überprüfen, um nicht versehentlich „fake news“ zu veröffentlichen.

Doch dieser Beitrag ist lediglich eine Momentaufnahme, und ChatGPT lernt rasant dazu. Wir dürfen gespannt bleiben, wie sich die KI weiterentwickelt.

PS: Dieser Artikel wurde ohne Mithilfe von ChatGPT verfasst.

Marcel Kasprzyk

... ist begeisterter Gamer und E-Sports-Fan. Seine Englisch- und Informatikkenntnisse möchte er an andere weitergeben und studiert deshalb Lehramt. Ansonsten erkundet er die Weiten des Internets auf der Suche nach neuen Trend-Themen und bekundet hier seine Meinung dazu.